Mit dem Equal Care Day‘ macht die gleichnamige Initiative am 29. Februar 2022 auf die mangelnde Wertschätzung von Fürsorgearbeit aufmerksam. Er erinnert an den geringen Stellenwert, den Carearbeit insgesamt, die Bildung und Erziehung von Kindern, das Pflegen von Kranken, Alten, Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft hat. Wer pflegt, versorgt, kocht, putzt, räumt auf, wäscht und kümmert sich – und zu welchem Preis?
Jede*r zehnte Beschäftigte arbeitet mittlerweile in einem Gesundheits- oder Pflegeberuf, wobei der Frauenanteil in diesem Bereich deutlich größer ist, als bei der Gesamtbeschäftigung. Tatsächlich wird 80% der Care-Arbeit in Deutschland von Frauen geleistet – im professionellen, ehrenamtlichen und privaten Bereich. Streng genommen gibt es den Equal Care Day also nur in den Schaltjahren, da Frauen bereits in einem Jahr so viel Care-Arbeit erbringen wie Männer in vier Jahren.
Der Gender Care Gap ist also die Großmutter des Gender Pay Gap, und leider wird sich aktuell nur schlecht um sie gekümmert. Auf der Equal Care Day-Konferenz 29.2.2020 in Bonn ist das Equal Care-Manifest entstanden, das mit seinen Forderungen und Lösungsansätzen seither als Grundlage und Übereinkunft für die Arbeit der Initiative gilt. Personen und Verbände, die sich durch das Manifest vertreten fühlen, sind herzlich eingeladen, sich der Initiative anzuschließen, entweder als aktives Mitglied in einem der Projektteams oder als Kooperationspartner*in. Helfen Sie mit, den Themenbereich Care, Fürsorge & Pflege dauerhaft im öffentlichen Bewusstsein zu halten.